WAS IST EIN EINGEWACHSENER NAGEL?
Unguis incarnatus - auch Onychocryptosis - ist der medizinische Fachausdruck für einen eingewachsenen Nagel. Dabei drückt sich der seitliche Nagelrand oder eine spitze Nagelecke in den Nagelfalz und führt zu schmerzhaften Beschwerden.
Es gibt verschiedene Formen eingewachsener Nägel: z.B. ein normaler Nagel, der falsch geschnitten wurde oder ein oft genetisch bedingter Rollnagel bzw. sogenannter Zangennagel. Ein Unguis incarnatus tritt meistens am Großzeh auf und betrifft sowohl Männer als auch Frauen. Aber auch Babys und Kinder leiden häufig an dieser schmerzhaften Nagelveränderung. Die Nägel der kleinen Zehen oder Fingernägel können ebenfalls betroffen sein.
URSACHEN FÜR EINEN EINGEWACHSENEN NAGEL
Die Ursachen für eingewachsene Nägel sind meist ungeeignete Schuhe oder falsche Nagelpflege. Werden die Nagelecken zu stark abgerundet oder ausgeschnitten, können Nagelreste (Nagelsporn) stehen bleiben, die sich bei weiterem Nagelwachstum in das Nagelbett oder den Nagelfalz vorschieben. Das reizt die Haut und es kommt häufig zu einer Entzündung. Weil die Haut verletzt ist, bildet sich Granulationsgewebe - sogenanntes "Wildes Fleisch" (Hautzellen, welche die Wunde wieder verschließen sollen), das über den Nagel wächst, der dann noch tiefer in den Nagelfalz eindringt.
Aber auch Wachstumsstörungen des Nagels, Fehlformen des Fußes oder die genetische Veranlagung können Auslöser für einen schmerzhaft eingewachsenen Nagel sein.
ANATOMIE DES NAGELS
Finger- und Zehennägel dienen dem Menschen zum einen als Schutzmantel, zum anderen als Werkzeug. Nägel bestehen aus 100 bis 150 unregelmäßig übereinander geschichteten Lagen von Hornzellen und sind in der Regel zwischen 0,5 und 0,7 mm stark. Sie sind fest mit dem Nagelbett verbunden.
Die unterschiedlichen Nägel wachsen verschieden schnell. Während menschliche Zehennägel in etwa 1 mm pro Monat wachsen, benötigen Fingernägel im Schnitt dafür nur eine Woche. Ursache für das Nagelwachstum sind Verhornungsprozesse tief hinter dem Nagelbett. Das verhornte Keratin wird dabei langsam nach vorne geschoben.